Dear Mama: Der Gewinner des Deutsche Bank Frieze Los Angeles Film Award steht fest
Zum zweiten Mal wurde der jährliche Deutsche Bank Frieze Los Angeles Film Award verliehen. Wie auch im Vorjahr wurden zehn junge Filmemacher*innen aus Los Angeles nach einem Open Call für ein viermonatiges Coaching-Programm durch die renommierten Ghetto Film School ausgewählt.
Ihre Aufgabe: einen etwa fünfminütigen Kurzfilm drehen, der von der kulturellen und sozialen Landschaft der Metropole inspiriert ist. Der mit 10.000 Dollar dotierte Preis, der von der Deutschen Bank in Kooperation mit der Frieze Los Angeles und der Non-Profit-Organisation Ghetto Film School vergeben wird, zeichnet aufstrebende Filmemacher*innen im Alter zwischen 18 und 34 Jahren aus. Zusätzlich konnten die Zuschauer*innen online über einen Publikumspreis abstimmen, der mit 2.500 Dollar dotiert ist.
In diesem Jahr war das Leitmotiv „Ocean“. Meere können Symbole für Verbindungen, aber auch Trennungen sein, Orte der Gefahr und der Zuflucht zugleich. Scheinbar außerhalb der menschlichen Sphäre angesiedelt, beeinflusst unser Verhalten die Ozeane ebenso wie die Zukunft der Ozeane untrennbar mit unserer eigenen verbunden ist. Der Ozean sollte einen assoziativen Rahmen bieten, um über die komplexe heutige Situation der Küstenstadt Los Angeles nachzudenken.
Die zehn für die Shortlist nominierten Filmemacher*innen waren: Tayo Amos, Alyse Arteaga, Giselle Bonilla, Jeremy Burkett, Jane Chow, Ashley Chrisman, David Liu, Ciara Zoe, John Rizkallah und Andrés Vázquez. Das thematische Spektrum der Beiträge reichte dabei von psychischen Erkrankungen über Spiritualität, dem Überleben in der sogenannten Gig-Economy bis hin zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Sämtliche Filme sind auf Frieze.com verfügbar.
Über die Gewinner*innen entschied eine Jury aus der Kunst und der Filmindustrie, zu der unter anderem Thelma Golden (Direktorin des Studio Museum in Harlem), Alana Mayo (Präsidentin von Orion Pictures), die Schauspielerin Naomi Scott, Amanda Sharp (Mitbegründerin der Frieze) und last but not least Claudio de Sanctis (Head of International Private Bank, Deutsche Bank) gehörten.
Jetzt wurden die Preisträger*innen in einer virtuellen Zeremonie ausgezeichnet. Der Gewinnerfilm des Deutsche Bank Frieze Los Angeles Film Awards 2021 ist Dear Mama von John Rizkallah. In dem anrührenden Kurzfilm durchstreift eine junge Frau aus dem Nahen Osten Los Angeles und berichtet ihrer Mutter zuhause von ihrer ersten Begegnung mit der Millionenstadt.
John Rizkallah ist ein palästinensisch-amerikanischer Autor und Regisseur der ersten Generation und stammt aus Südkalifornien. Sein Film Mallory, Los Angeles gewann den Großen Preis der Jury beim Riverside International Film Festival, er wurde als bester Regisseur beim Biola Film Festival ausgezeichnet. Seine Filme wurden unter anderem auf dem Newport Beach Film Festival, dem Arab Film Festival und dem LA Shorts Festival gezeigt. Rizkallah ist außerdem seit über sieben Jahren Stand-Up-Comedian.
Den Publikumspreis gewann Jane Chows bewegender Kurzfilm Sorry for the Inconvenience: In Chinatown in Los Angeles versucht eine einsame Teenagerin, ihren Eltern dabei zu helfen, ihr Meeresfrüchte-Restaurant während der Covid-19-Pandemie über Wasser zu halten.
Jane Chow ist Autorin und Regisseurin aus Hongkong. Ihre Filme und Webserien wurden auf zahlreichen Filmfestivals ausgezeichnet, darunter auf dem Los Angeles Asian Pacific Film Festival und dem Geena Davis' Bentonville Film Festival. Sie hat bei Musik- und Content-Videos für große Kunden wie TikTok und Tinder sowie bei der Wahlkampagne von Biden/Harris Regie geführt.